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Räuber oder Feinde der Wildbienen
Nicht nur in den eigenen Reihen der Wildbienen tummeln sich allerlei Feinde, die sich über sie hermachen. Räuber können insektenfressende Vögel sein – oder andere Insekten sowie Spinnen. Typische Räuber sind z.B. Krabbenspinnen, Libellen, Buntkäfer, Raubfliegen, Hornissen und Wespen, Grabwespen, Bienenwolf oder insektenfressende Vögel.
Am auffälligsten ist für uns Menschen wohl der Bienenfresser. Auch andere Insektenfressende Vogelarten wie Schwalben und Mauersegler, Spechte oder der Neuntöter verschmähen Wildbienen als Bestandteil ihrer Nahrung nicht.
Die Wildbienen werden von einigen Fressfeinden oder Räubern als Vollinsekt erbeutet. Hierzu gehören Krabbenspinnen und einige Grabwespen. Die Grabwespen lähmen die erbeuteten Bienen durch einen Stich und nutzen sie als Nahrung für ihre Larven. Die Krabbenspinnen bauen keine Netze, sondern halten sich gerne auf Blüten auf, wo sie auf anfliegende Insekten lauern und sie nach dem Giftbiss aussaugen. Sie verändert ihre Körperfarbe passend zur Farbe der Blüten, auf denen sie lauert.
Einige Arten von Raubfliegen (Asilidae) und Raubwanzen (Reduviidae) jagen und töten Wildbienen und andere Insekten, um sich von ihnen zu ernähren.
Dickkopffliegen legen ihre Eier im Flug in den Hinterleib von Hummeln, Wildbienen und auch Wespen. Die geschüpten Larven fressen die Wirtsbienen bei lebendigem Leibe Stück für Stück von Innen her auf.
Es aber noch andere Arten, die Nutznießer der Wildbienenbrut sind. So befallen einige Buntkäfer- und Wollschweberarten und viele Wespenarten direkt die Larven der Wildbienen.
Der Mensch als Feind
Leider ist der Mensch oft der größte Feind der Bienen. Er zerstört oder verändert als Bienenkiller Nr. 1 die Lebensräume, Nahrungsquellen und Nitzplätze der Bienen. Die Umwandlung natürlicher Lebensräume in Agrarflächen oder städtische Gebiete entzieht Bienen ihre Nahrungsgrundlagen und Brutstätten. Zudem kann die intensive Landwirtschaft, die sich auf wenige Nutzpflanzen konzentriert, zu einer unzureichenden Ernährung der Bienen führen, da sie eine breite Palette an Pollen und Nektar benötigen.
Der Mensch macht den Bienen mit Pestiziden ebenfalls das Leben schwer. Eine der großen Gefahren für die Bienen sind nämlich chemisch-synthetische Gifte, die in der Landwirtschaft und im Privatbereich eingesetzt werden, um Schadinsekten und sogenannte Unkräuter zu bekämpfen.
Zahlreiche Pestizide – insbesondere Chemikalien aus der Gruppe der Neonicotinoide – sind für Bienen giftig. Sie können akute Vergiftungen verursachen oder die Bienen langfristig schwächen.
Auch durch den vom Menschen verursachte Klimawandel sind Wildbienen gefährdet. Durch den Temperaturanstieg, veränderte Niederschlagsmuster und extreme Wetterereignisse werden Ökosysteme auf der ganzen Welt beeinträchtigt. Auch die Lebensbedingungen von Bienen sind davon beeinträchtigt.
Die Veränderung der klimatischen Bedingungen können nämlich die Verfügbarkeit von Nahrungsquellen und die Zeiten der Brutaktivität der Bienen beeinflussen.