Wildbienen

Wildbienen-Parasiten, Parasitische Wildbienen und natürliche Feinde

Die Gegenspieler der Wildbienen reichen von einfachen Wildbienen-Parasiten über Parasitische Wildbienen bis hin zu Räuber und natürliche Feinde.

Es ist bekannt, das etwa ein Viertel aller wildlebenden Bienen in Deutschland auf parasitäre Weise lebt und bestimmte andere Bienenarten als Wirt nutzt. Wildbienen können einerseits parasitisch lebende Wildbienen oder selbst der Wirt sein.

Diese Wildbienenarten werden als Kuckucksbienen oder Kuckuckshummeln (denn die gibt es natürlich auch) bezeichnet. Der Name kommt von der Ähnlichkeit mit der Lebensweise des Kuckucks, der seine Eier in die Nester anderer Vögel legt.

Parasiten – Leben auf Kosten anderer

Unter den bei Bienen lebenden Schmarotzern kann man zwischen Brut- oder Futterparasiten, Raubparasiten, Sozialparasiten und Echte Parasiten unterscheiden (Grenzen sind zum Teil fließend) :

Brut- oder Futterparasiten

Diese Gruppe umfasst Kuckucksbienen, Keulenwespen, Schmalbauchwespen und Taufliegen der Gattung Cacoxenus. Sie legen ihre Eier in die noch offenen Brutzellen ihrer Wirte. Ihre Larven töten die jungen Wirtslarven und verzehren den Futtervorrat. Die kleinen rotäugigen Taufliegen sind ein Futterparasit v.a. auf der Mauerbiene. Die Larven zehren den Pollenvorrat auf und können so den Bestand der Mauerbienen stark dezimieren.

Sozialparasiten

Als Beispiel für Sozialparasiten können die Kuckuckshummeln genannt werden. Kuckuckshummeln dringen in bereits bestehende Nester anderer Hummelarten ein und vertreiben oder töten die Königin. Sie legen ihre Eier in die vorhandenen Brutwaben und lassen ihren Nachwuchs vom Wirtvolk ausbrüten und aufziehen.

Raubparasiten

Die Larve der Raubparasiten befällt die Bienenlarve und saugt diese nach und nach aus. Dadurch tötet sie ihren Wirt letztendlich, nachdem sie sich von ihm ernährt hat. Raubparasiten von Wildbienen sind viele Schlupf- und Erzwespen, Wollschweber, einige Goldwespen und Buntkäfer.

Rotbeinige Holzschlupfwespe
Rotbeinige Holzschlupfwespe
Die Larven von Schlupfwespen leben parasitisch von anderen Hautflüglerlarven, wie z.b. der Gattung der Mauerbienen, Grabwespen, Blattschneiderbienen.
Foto: Franz Gillißen

Einer der gefährlichsten Parasiten der Roten Mauerbiene ist der Trauerschweber Anthrax anthrax. Im Schwebflug verharrt er vor dem Nest, knickt den Legestachel senkrecht ein und schießt ein Ei in die Niströhre der Wildbiene. Die Larve des Trauerschwebers wartet in der Brutzelle, bis sich die Bienenlarve entwickelt hat, dann überfällt und tötet sie diese.

Echte Parasiten

Bienen werden auch von echten“ Parasiten befallen. Wildbienen haben auch, wie praktisch alle Lebewesen, echte Parasiten. Zu den echten Bienen-Parasiten zählen beispielsweise Fächerflügler, Milben, Bakterien und Fadenwürmer.

Nicht nur Große, auch kleine unscheinbare Parasiten stören oder beinträchtigen viele Wildbienen, schon in der Brutzelle. Die Milbe Chaetodactylus osmiae zum Beispiel versteckt sich im Nistmaterial ihrer Wirte und bewirkt somit eine starke Schädigung der Population.

Diese Parasiten leben entweder in den Bienen oder auf ihrer Haut, ohne sie direkt zu töten. Gesunde Tiere überleben einen solchen Befall meistens.

Nutznießer im Bienennest

Die Nester der Wildbienen locken auch Nutznießer an. Mitesser leben von Nahrungsüberschüssen oder von Abfällen des Wirts, ohne diesen direkt zu schädigen. Verschiedene Milben und manche Käfer leben auf diese Weise als Nutznießer im Bienennest.

Wildbienen werden auch als Transportmittel zu einer Ortsveränderung benutzt, z.B. von den Larven der Ölkäfer.