Asiatische Hornisse

Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus

Die asiatische Hornisse, auch bekannt unter dem schönen Namen „Vespa velutina“, ist eine invasive Art von Hornisse, die ursprünglich aus Ostasien stammt, aber sich in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern weltweit verbreitet hat. Sie wurde 2004, vermutlich durch Warenverkehr, unbeabsichtigt nach Frankreich eingeschleppt. Seitdem breitet sie sich kontinuierlich in Europa aus, bei uns in Deutschland ist sie seit 2014 unterwegs.

In NRW wurde Sie das erste Mal im Jahr 2020 im Kreis Heinsberg entdeckt. Im Jahr 2024 verlief die Ausbreitungslinie bereits quer durch das Ruhrgebiet.

In die Karten spielt der Asiatischen Hornisse bei ihrer Ausbreitung auch der Klimawandel. Dadurch, dass es immer wärmer wird und die Winter immer milder werden, findet diese Hornisse mehr Lebensräume.

Die Asiatische Hornisse wurde von der Europäischen Union als invasiv eingestuft. Und reiht sich damit seit 2022 ein in die EU-Liste der 88 Tierarten, die eigentlich nicht in Europa leben sollten. Sie fiel unter den Geltungsbereich der EU-Verordnung 1143/2014.

Dies bedeutete, dass eine Ausbreitung der Asiatischen Hornisse durch eine schnellstmögliche Beseitigung verhindert werden sollte. Hierfür war die Untere Naturschutzbehörde verantwortlich.

Aufgrund der weiten Verbreitung in Deutschland wurde sie jedoch im Frühjahr 2025 zur etablierten bzw. weit verbreiteten Art herabgestuft.

Eine behördliche Meldepflicht nach EU-Verordnung 1143/2014 besteht nicht mehr, ebenso entfällt die allgemeine Pflicht zur sofortigen Beseitigung ihrer Nester durch die Naturschutzbehörden. Stattdessen erfolgt das Management der Art nach Artikel 19 dieser Verordnung, wobei Maßnahmen zur Eindämmung oder Entfernung von Nestern nur noch nach Einzelfallprüfung und unter Berücksichtigung von Risiken, Umweltauswirkungen und Wirtschaftlichkeit durchgeführt werden.

Ziele sind nun

  • die Minimierung der negativen Auswirkungen der Asiatischen Hornisse auf die Biodiversität und die heimische Insektenfauna.
  • die Eindämmung der weiteren Ausbreitung der Art. 
  • die Reduzierung von wirtschaftlichen Schäden, insbesondere in der Imkerei.

Ob das gelingt? Na, wollen mal sehen was die Zukunft bringt!

Informationen über die asiatische Hornisse

  • Nester: Asiatische Hornissen bauen ihre Nester normalerweise in den Baumkronen von Laubbäumen in mehr als 10 Metern Höhe. Ihre Nester sind kugelförmig und können eine Größe von mehr als einem halben Meter erreichen. Sie werden oft erst im Spätherbst gefunden, wenn Laub von den Bäumen fällt.
  • Lebensraum: Die asiatische Hornisse lebt tagaktiv an Waldrändern, aber auch im Siedlungsbereich des Menschen.
  • Nahrung: Die asiatische Hornisse ist ein räuberisches Insekt und kann für unsere einheimischen Insekten gefährlich sein. Sie stellt für Bienen, Hummeln und andere Insekten eine Bedrohung dar. Die Hornissen jagen diese Insekten, um sie als Nahrung für ihre eigenen Larven zu verwenden.
    Im Prinzip sind sie in unseren Augen sehr nützliche Tiere, wenn sie es nicht auf unsere Honigbienen abgesehen hat.
    Sie ist in der Lage, Honigbienenstöcke angreifen und zu dezimieren, indem sie die Bienen fangen und sie zu ihrem Nest transportieren. Es ist jedoch nicht so, dass die asiatische Hornisse ausschließlich von Bienen lebt oder Honigbienenstöcke anfällt, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.
    Sie können jedoch durchaus eine Bedrohung für Bienenkolonien darstellen, insbesondere wenn sie in großer Anzahl auftreten oder wenn es sich um schwache Bienenvölker handelt.
    Dies kann dann zu erheblichen Verlusten bei den Bienenpopulationen führen. Auch für die übrige Insektenwelt sind die Folgen noch nicht absehbar. Die Hornissen arbeiten oft im Team, um größere Beute zu erlegen.
  • Gefahren: Für den Menschen ist die asiatische Hornisse normalerweise ungefährlich. Die Stiche sind nicht gefährlicher als die der einheimischen Wespenarten. Sie werden nur dann aggressiv, wenn man sich ihrem Nest nähert. Stiche der Asiatischen Hornisse sind genauso schmerzhaft, wie die der Honigbienen und der heimischen Hornisse und Wespen. Eine potentielle Gefahr geht von Insektenstichen bekanntlich nur für allergisch reagierende Menschen aus.
  • Bekämpfung: Die Asiatische Hornisse wird von den Imkerverbänden als Bedrohung für Honigbienen angesehen, während einige Naturschutzverbände die Sorgen als übertrieben betrachten. Die Zukunft wird es zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt. Um die Ausbreitung zu bekämpfen, werden Nester gesucht und zerstört, und die Bevölkerung wird aufgeklärt.

Unterscheidungsmerkmale Asiatische Hornisse – Westliche Hornisse

Die asiatische Hornisse unterscheidet sich in einigen Merkmalen von der westlichen Hornisse. Die Asiatische Hornisse ist einerseits durch eine geringere Größe als auch durch eine deutlich dunklere Körperfärbung recht deutlich von der Westlichen Hornisse zu unterscheiden.

Asiatische Hornisse
Asiatische Hornisse (Vespa velutina)
Foto: Nicolas Y.D.TIREL, CC0 1.0, via Wikimedia Commons

Asiatische Hornisse

Größe:
Königin: bis zu 3 cm
Arbeiterin: 1,5 – 2,4 cm
Drohne: bis zu 2,5 cm
Aussehen:
Grundfärbung: schwarz; Beine gelb gefärbt
Hinterleib: schwarz mit orange-gelbem Bereich
Gesicht: orange
Nest:
Die Asiatische Hornisse baut ihr Nest meistens frei hängend in Baumkronen in Höhen von 10 m und mehr. Dadurch sind die Konflikte mit Menschen zwar verringert, ihre Nester lassen sich dadurch jedoch auch nur schwer entdecken.
Ursprünglicher Lebensraum:
Sie stammt aus Zentral- und Ostasien. Im Jahr 2004 ist sie das erste Mal in Europa entdeckt worden, und zwar im Südwesten von Frankreich. Von Experten wird vermutet, dass eine einzige befruchtete Hornissenkönigin unbeabsichtigt per Schiff aus China importiert wurde. Die Nachkommen dieser Königin haben sich danach schnell über Westeuropa ausgebreitet.
Besonderheit:
nur Tagaktiv, besondere Flugfähigkeiten, kann rückwärts fliegen und in der Luft stehen
Hornisse frisst eine Wespe
Westliche Hornisse (Vespa crabro)
Foto: Franz Gillißen

Westliche Hornisse

Größe:
Königin: bis zu 3,5 cm
Arbeiterin: 1,8 – 2,5 cm
Drohne: bis zu 2,8 cm
Aussehen:
Grundfärbung: rotbraun (Kopf, Brust, Beine)
Hinterleib: gelb mit dunkler Zeichnung
Gesicht: gelb
Nest:
Sie baut ihr Nest gerne in dunkle Hohlräume im menschlichen Siedlungsraum, darunter auf Dachböden, in Rollladenkästen und auch in Nistkästen. So kommt der Mensch im häuslichen Umfeld recht häufig in Kontakt mit ihr.
Ursprünglicher Lebensraum:
Die westliche Hornisse ist in Europa heimisch.
Besonderheit:
Tag und Nacht aktiv, werden nachts von Licht angezogen

Die Unterscheidung der beiden Arten kann manchmal jedoch schwierig sein, da individuelle Unterschiede und Variationen auftreten können.

Vergleich Asistische Hornisse - Europäische Hornisse

Asiatische Hornisse melden

Es besteht ab Frühjahr 2025 zwar keine Meldepflicht mehr. Um einer weiteren Ausbreitung der Asiatischen Hornisse entgegenwirken und eine Unterscheidung von der heimischen Hornisse sicherstellen zu können, bitten die Unteren Naturschutzbehörden weiterhin darum, die Sichtung eines Nestes zu melden.

Bitte Sichtungen melden!

Im Kreis Heinsberg kannst Du die Sichtungen der Nester der Asiatischen Hornisse also grundsätzlich bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Heinsberg melden. Bitte sende eine E-Mail, bestenfalls mit Fotos und dem genauen Standort, an natur@kreis-heinsberg.de oder rufe die zuständige Kontaktperson an.

Zusätzlich zu den oben genannten Kontaktmöglichkeiten können Sichtungen in NRW auch online über das Meldeportal des Landes Nordrhein-Westfalen gemeldet werden.

Beobachtung ist wichtig

Wer Asiatische Hornissen oder deren Nester beobachtet, sollte das bitte nach Möglichkeit, mit einem aussagekräftigen Fotobeleg und Standortdaten des Fundortes im Neobiota-Portal des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) melden.

In diesem Portal sind detaillierte Informationen mit Fotos der Asiatischen Hornisse dokumentiert.

Übrigens hat jedes Bundesland eine eigene Meldeplattform. Mit den Meldeplattformen soll mehr Wissen über die Verbreitung der Asiatischen Hornisse gesammelt werden, mit dem Ziel, ihre Verbreitung einzudämmen.

Bekämpfung der Asiatischen Hornisse

Grundstücksbesitzer können seit Frühjahr 2025 selbst entscheiden, ob sie eine Bekämpfung der Asiatischen Hornisse durchführen lassen möchten oder nicht. Eine Pflicht für Grundstückseigentümer die Nester zu entfernen, besteht allerdings nicht. Eine Genehmigung für die Beseitigung ist nicht erforderlich.

Die Bekämpfung von Nestern der Asiatischen Hornisse sollte von Fachleuten übernommen werden, die über die notwendige Ausrüstung und Erfahrung verfügen. Dazu gehören Spezialisten für Hornissennester, Imker, Schädlingsbekämpfer.

Es werden keine Kosten mehr für die Beseitigung von Nestern der Asiatischen Hornisse von den Unteren Naturschutzbehörden übernommen. Die Grundstückseigentümer bzw. diejenigen Personen, die eine Beseitigung beauftragen, müssen die Kosten tragen.

Die Kosten für die Entfernung eines Nests der invasiven Asiatischen Hornisse können je nach Aufwand und Lage variieren, liegen aber im Allgemeinen zwischen 100 und 300 Euro.

Wenn das Nest eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt, kann ggf. auch die Feuerwehr bei der Bekämpfung beteiligt werden. Sie rückt aber ausschließlich bei akuter und unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit aus, wenn kein Fachmann rechtzeitig erreichbar ist. Dies liegt in der Verantwortung der zuständigen Ordnungsbehörde, die dann auch die Kosten trägt.

Es wird dringend davon abgeraten, sich selbst an die Entfernung eines Nests zu wagen, da die Insekten ihr Nest vehement verteidigen. Anders als unsere heimische Hornisse kann die asiatische Hornisse nicht nur stechen, sondern ihr Gift auch verspritzen. Werden beispielsweise die Augen getroffen so ist dies äußerst schmerzhaft und beeinträchtigt zeitweise das Sehvermögen.

Bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse ist deshalb Augen- und Atemschutz unerlässlich.

Der Stachel der Asiatischen Hornisse durchdringt normale Kleidung mühelos. Normale Imkerkleidung ist nicht ausreichend!

Der Imkerverein Merzig hat auf seiner Website eine Information zur Bekämpfung und Entfernung der Nester der asiatischen Hornisse veröffentlicht.

Verwechslung unbedingt vermeiden

Für Laien ist die Bestimmung der Asiatischen Hornisse knifflig. Eine Verwechselung mit der heimischen Hornisse muss unbedingt ausgeschlossen werden, da diese unter Naturschutz steht. Die Bekämpfung der Westlichen Hornisse ist verboten!
Ihre Abtötung kann nach der Bundesartenschutzverordnung mit einer Geldstrafe bis zu 50.000 € geahndet werden.

Nachfolgend findest Du weitere Informationen zum Thema Asiatische Hornissen:

Steckbrief Vespa velutina nigrithorax , Website von Peter Tauchert, Rodgau

Gekommen um zu bleiben – die Asiatische Hornisse breitet sich weiter in Deutschland aus, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Identifizierungshilfe und Informationsblatt, Naturkundemuseum in Paris, Frankreich