Asiatische Hornisse

Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus

Die asiatische Hornisse, auch bekannt unter dem schönen Namen „Vespa velutina“, ist eine invasive Art von Hornisse, die ursprünglich aus Ostasien stammt, aber sich in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern weltweit verbreitet hat. Sie wurde 2004, vermutlich durch Warenverkehr, unbeabsichtigt nach Frankreich eingeschleppt. Seitdem breitet sie sich kontinuierlich in Europa aus, bei uns in Deutschland ist sie seit 2014 unterwegs.

In die Karten spielt der Asiatischen Hornisse bei ihrer Ausbreitung auch der Klimawandel. Dadurch, dass es immer wärmer wird und die Winter immer milder werden, findet diese Hornisse mehr Lebensräume.

Die Asiatische Hornisse wurde von der Europäischen Union als invasiv eingestuft. Und reiht sich damit seit 2022 ein in die EU-Liste der 88 Tierarten, die eigentlich nicht in Europa leben sollten.

Nähere Informationen zu der EU-Liste findest Du hier:

Heft Nr. 654-2023 des Bundesamtes für Naturschutz:
Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014
– Dritte Fortschreibung 2022 –

Wikipedia Artikel:
Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung

Das Ziel ist, eine weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse sowie der anderen in der EU-Liste aufgeführten gebietsfremden Arten zu verhindern.

Ob das gelingt, kann bezweifelt werden. Denn laut dem Naturschutzbund könne man nur beobachten, inwieweit die Asiatische Hornisse Einfluss auf die heimische Fauna haben wird – denn ihre Einwanderung nach Europa sei inzwischen unumkehrbar. Die genauen Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt seien noch nicht absehbar.

Na, wollen mal sehen was die Zukunft bringt!

Informationen über die asiatische Hornisse

  • Nester: Asiatische Hornissen bauen ihre Nester normalerweise in den Baumkronen von Laubbäumen in mehr als 10 Metern Höhe. Ihre Nester sind kugelförmig und können eine Größe von mehr als einem halben Meter erreichen. Sie werden oft erst im Spätherbst gefunden, wenn Laub von den Bäumen fällt.
  • Lebensraum: Die asiatische Hornisse lebt tagaktiv an Waldrändern, aber auch im Siedlungsbereich des Menschen.
  • Nahrung: Die asiatische Hornisse ist ein räuberisches Insekt und kann für unsere einheimischen Insekten gefährlich sein. Sie stellt für Bienen, Hummeln und andere Insekten eine Bedrohung dar. Die Hornissen jagen diese Insekten, um sie als Nahrung für ihre eigenen Larven zu verwenden.
    Im Prinzip sind sie in unseren Augen sehr nützliche Tiere, wenn sie es nicht auf unsere Honigbienen abgesehen hat.
    Sie ist in der Lage, Honigbienenstöcke angreifen und zu dezimieren, indem sie die Bienen fangen und sie zu ihrem Nest transportieren. Es ist jedoch nicht so, dass die asiatische Hornisse ausschließlich von Bienen lebt oder Honigbienenstöcke anfällt, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.
    Sie können jedoch durchaus eine Bedrohung für Bienenkolonien darstellen, insbesondere wenn sie in großer Anzahl auftreten oder wenn es sich um schwache Bienenvölker handelt.
    Dies kann dann zu erheblichen Verlusten bei den Bienenpopulationen führen. Auch für die übrige Insektenwelt sind die Folgen noch nicht absehbar. Die Hornissen arbeiten oft im Team, um größere Beute zu erlegen.
  • Gefahren: Für den Menschen ist die asiatische Hornisse normalerweise ungefährlich. Die Stiche sind nicht gefährlicher als die der einheimischen Wespenarten. Sie werden nur dann aggressiv, wenn man sich ihrem Nest nähert. Stiche der Asiatischen Hornisse sind genauso schmerzhaft, wie die der Honigbienen und der heimischen Hornisse und Wespen. Eine potentielle Gefahr geht von Insektenstichen bekanntlich nur für allergisch reagierende Menschen aus.
  • Bekämpfung: Von den Imkerverbänden wird sie als der neue Feind der Honigbienen bezeichnet. Manche Naturschutzverbände halten die Sorgen der Imker vor der Asiatischen Hornisse aber für unbegründet und warnen gar vor falsch verstandenen Aktionismus. Die Zukunft wird es zeigen. Um die Verbreitung der asiatischen Hornisse zu bekämpfen, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Suche nach und Zerstörung von Nestern sowie die Aufklärung der Bevölkerung.

Unterscheidungsmerkmale Asiatische Hornisse – Westliche Hornisse

Die asiatische Hornisse unterscheidet sich in einigen Merkmalen von der westlichen Hornisse. Die Asiatische Hornisse ist einerseits durch eine geringere Größe als auch durch eine deutlich dunklere Körperfärbung recht deutlich von der Westlichen Hornisse zu unterscheiden.

Asiatische Hornisse
Asiatische Hornisse (Vespa velutina)
Foto: Nicolas Y.D.TIREL, Vespa velutina, CC0 1.0

Asiatische Hornisse

Größe:
Königin: bis zu 3 cm
Arbeiterin: 1,5 – 2,4 cm
Drohne: bis zu 2,5 cm
Aussehen:
Grundfärbung: schwarz; Beine gelb gefärbt
Hinterleib: schwarz mit orange-gelbem Bereich
Gesicht: orange
Nest:
Die Asiatische Hornisse baut ihr Nest meistens frei hängend in Baumkronen in Höhen von 10 m und mehr. Dadurch sind die Konflikte mit Menschen zwar verringert, ihre Nester lassen sich dadurch jedoch auch nur schwer entdecken.
Ursprünglicher Lebensraum:
Sie stammt aus Zentral- und Ostasien. Im Jahr 2004 ist sie das erste Mal in Europa entdeckt worden, und zwar im Südwesten von Frankreich. Von Experten wird vermutet, dass eine einzige befruchtete Hornissenkönigin unbeabsichtigt per Schiff aus China importiert wurde. Die Nachkommen dieser Königin haben sich danach schnell über Westeuropa ausgebreitet.
Besonderheit:
nur Tagaktiv, besondere Flugfähigkeiten, kann rückwärts fliegen und in der Luft stehen
Hornisse frisst eine Wespe
Westliche Hornisse (Vespa crabro)
Foto: Franz Gillißen

Westliche Hornisse

Größe:
Königin: bis zu 3,5 cm
Arbeiterin: 1,8 – 2,5 cm
Drohne: bis zu 2,8 cm
Aussehen:
Grundfärbung: rotbraun (Kopf, Brust, Beine)
Hinterleib: gelb mit dunkler Zeichnung
Gesicht: gelb
Nest:
Sie baut ihr Nest gerne in dunkle Hohlräume im menschlichen Siedlungsraum, darunter auf Dachböden, in Rollladenkästen und auch in Nistkästen. So kommt der Mensch im häuslichen Umfeld recht häufig in Kontakt mit ihr.
Ursprünglicher Lebensraum:
Die westliche Hornisse ist in Europa heimisch.
Besonderheit:
Tag und Nacht aktiv, werden nachts von Licht angezogen

Die Unterscheidung der beiden Arten kann manchmal jedoch schwierig sein, da individuelle Unterschiede und Variationen auftreten können.

Vergleich Asistische Hornisse - Europäische Hornisse

Asiatische Hornisse melden

Die Asiatische Hornisse ist meldepflichtig. Jeder kann sich an die zuständige Naturschutzbehörde wenden, der auf asiatische Hornissen trifft oder vermutet, dass sie in der Umgebung vorhanden sind, um eine korrekte Identifizierung und geeignete Maßnahmen zur Kontrolle und Bekämpfung zu gewährleisten. Die Behörden werden aktuell nur aktiv, wenn ein Nestfund gemeldet wurde.

Verwechslung unbedingt vermeiden

Für Laien ist die Bestimmung der Asiatischen Hornisse knifflig. Eine Verwechselung mit der heimischen Hornisse muss unbedingt ausgeschlossen werden, da diese unter Naturschutz steht. Die Bekämpfung der Westlichen Hornisse ist verboten!
Ihre Abtötung kann nach der Bundesartenschutzverordnung mit einer Geldstrafe bis zu 50.000 € geahndet werden.

Auf keinen Fall sollte man selbst das Nest zerstören oder die Insekten töten.

Nachfolgend findest Du weitere Informationen zum Thema Asiatische Hornissen:

Steckbrief Vespa velutina, Autor: Wespen- und Hornissenberater Torsten Pickartz

Gekommen um zu bleiben – die Asiatische Hornisse breitet sich weiter in Deutschland aus, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Identifizierungshilfe und Informationsblatt, Naturkundemuseum in Paris, Frankreich