Die EU-Kommission hat Honig untersuchen lassen. Unter anderem wurde festgestellt, dass immer mehr mit Sirup gepanschter Honig auftauche. In 46 Prozent der 320 untersuchten Honigproben wurde günstiger Zuckersirup nachgewiesen. Die Untersuchung der Proben erfolgte durch das Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS). Nach EU-Recht ist die Beimischung von Sirup zu Honig verboten.
74 Prozent der Honige aus China (66 von 89 Proben) wurden beanstandet, fast alle aus der Türkei (14 von 15 Proben). Der Honig, der aus dem Vereinigten Königreich eingeführt wurde, wies eine noch höhere Verdachtsquote auf (10 von 10 Proben = 100 %). Auch Deutschland ist stark betroffen. Die Hälfte von 32 aller Proben, die in Deutschland entnommen wurden sind verdächtig, gefälscht zu sein.
Der Betrug mit Honig ist sehr lukrativ. In Europa kostet aus dem Ausland eingeführter Honig im Durchschnitt 2,17 Euro je Kilogramm. Das Kilogramm Zuckersirup aus Reis, Zuckerrüben und Weizen kostet zwischen 0,40 und 0,60 Euro. Die EU kauft jedes Jahr 175.000 Tonnen Honig aus anderen Ländern. Da die heimische Honigproduktion die Nachfrage der Verbraucher nicht decken kann, werden 40 % des Honigs importiert. Die EU ist der zweitgrößte Honigimporteur der Welt.
Im Discounter und Supermarkt ist Honig billig zu haben. Deutsche Imker können hier nicht mithalten. Zu diesen Preisen können sie kaum noch kostendeckend produzieren. Viele Verbraucher greifen aber wegen der niedrigen Preise hier ahnungslos zu.
Chris Methmann, Geschäftsführer von foodwatch Deutschland, erklärte: „Verbraucher/innen haben jahrelang gefälschten Honig in Supermärkten gekauft, ohne es zu wissen“.
Quellen und weitere Informationen:
– Importierter Honig oft gepanscht (Verbraucherzentrale Niedersachsen, 14.2.2024)
– Jeder zweite importierte Honig ist möglicherweise gefälscht (foodwatch, 25.3.2023)