Hobby-Imker werden

Kann jeder imkern?

Ja. Hierzu braucht man nur ein geeignetes Grundstück, auf dem man seine Bienenstöcke aufstellen kann. Dies können der eigene Garten, ein Pachtgrundstück oder mit Einverständnis des Eigentümers auch andere Plätze sein.

Bienenhaltung ist eine interessante und faszinierende Tätigkeit. Damit verbunden ist aber auch die Übernahme von Verantwortung sowohl für die eigenen Bienen als auch für die Umwelt.

Tipps zum Imkern gibt es wie Sand am Meer in Büchern und natürlich auch im Internet. Unter den Stichworten Imkerei oder Honigbienen findet man im Internet viele Tipps und Hinweise.

Unser Handeln und Tun sollte auf Wissen beruhen, es geht nicht ohne Theorie. Zur Beherrschung des Imkerhandwerks sollte man etwa 5 Jahre einplanen. Dabei gilt der Satz von August Freiherr von Berlepsch (genannt der „Bienenbaron“), 1869: „Vor allem lernt die Theorie, sonst bleibt Ihr praktische Stümper Euer Leben lang.“

Gerne unterstütze ich angehende Imker*innen und stelle mich als Imkerpate zur Verfügung. Vieles kann man sich anlesen, doch die Fertigkeiten, einen ruhigen und routinierten Umgang mit den Bienen, den Blick für die jeweils anstehenden Arbeitsschritte – all das lernt man nur praktisch an den Bienenstöcken. Die ersten Schritte fallen mit fachkundiger Hilfe leichter. Bei mir kannst Du die ersten praktischen Schritte lernen und erhältst immer wieder Rat.

Darüber hinaus empfehle ich dir die Teilnahme an entsprechenden Kursen eines Imkervereins, eines Imkerverbandes (z.B. der Imkerverband Rheinland ) oder auch eines Bieneninstitutes. Eine Liste der Bieneninstitute und der Imkerverbände findest Du hier:

Nachfolgend findest Du Links zu Informationen und Schulungen für eine gute imkerliche Praxis:

Einstieg in die Bienenhaltung – Informationen zur praktischen Bienenhaltung und Bienenpflege der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

Imkerei-Wissen – Informationen zu Themen der Bienenhaltung, Imkerei und wildlebenden Insekten des Bieneninstitut Kirchhain

Die Honigmacher – Online-Schulungen für Anfänger mit keinen oder geringen Vorkenntnissen des Portals „Die Honigmacher“

Infobrief „Bienen@Imkerei“ mit jahreszeitaktuellen Hinweisen und Informationen (Monatlicher Infobrief der Fachberater der Bieneninstitute)

Grundsätzlich empfehle ich allen Imkerinnen und Imkern die Mitgliedschaft in einem regionalen Verein (z.B. Imkerverein Grenzlandbienen e.V. in Wegberg).

Was sagt das Gesetz zur Bienenhaltung?

Nicht viel. Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) gibt es wenige Paragrafen, die relevant für die Bienenhaltung sind. Dies sind die §§ 960 bis 964 BGB.

Die Honigbienen sind im juristischen Sinne keine typischen Haustiere, da sie frei fliegen und sich nicht zähmen lassen. Sie gelten als Wildtiere nach § 960 BGB.

Die Honigbienen sind in der Regel nicht herrenlos, da sie einen Eigentümer haben. Sie können aber herrenlos werden, und zwar durch schwärmen.

Der § 961 BGB regelt, wem ein schwärmendes Bienenvolk gehört. Das wird nämlich herrenlos, wenn der Eigentümer nicht unverzüglich die Verfolgung aufnimmt. Dafür darf der Eigentümer nach § 962 BGB „bei der Verfolgung fremde Grundstücke betreten“.

Die Regelungen in §§ 963 und 964 BGB betreffen die seltenen Fälle, wenn sich mehrere Bienenschwärme vereinigen und wenn ein Bienenschwarm in einen fremden besetzten Bienenstock einzieht.

Neben den vorgenannten Paragrafen gibt es weitere Rechtsvorschriften, die für die Bienenhaltung von Bedeutung sind. Das wären die §§ 833 und 906 BGB.

Nach § 833 BGB haftet der Imker als Tierhalter für seine Bienen. Ob ein Imker auf seinem Grundstück Bienen halten kann oder ob ein Nachbar verlangen kann, die Bienenhaltung einzustellen, da er angeblich von den Bienen beeinträchtigt oder gestört wird, richtet sich nach § 906 BGB.

Zu guter Letzt sind noch die Vorschriften der Bienenseuchen-Verordnung und die Regelungen der Honigverordnung zu beachten.

Was braucht man zum Imkern und welche Kosten fallen an?

Meist startet man als Hobby-Imker*in mit 2 bis 3 Völkern. Dafür benötigt man folgendes:

Bienenvölker und Bienenbeuten:

  • 2 bis 3 Bienenvölker oder Bienenableger
  • pro Volk eine Bienenbeute (z.B. Zandermaß) mit 4 Zargen
  • ausreichend Rähmchen + Mittelwände (pro Zarge 10 Stück)
  • Trafo zum Einlöten der Mittelwände in die Rähmchen

Persönliche Ausrüstungsgegenstände:

  • Schutzkleidung
  • Imkerhandschuhe
  • Stockmeißel
  • Abkehrbesen
  • Smoker und Rauchmaterial

Für die Honigernte:

  • Schleuder aus Edelstahl
  • Entdeckelungsgabel
  • Siebe, grob und fein
  • Honigeimer
  • Abfülleimer
  • Refraktometer (zum Messen des Wassergehalts im Honig)
  • Honiggläser
  • Etiketten

Für das Einfüttern der Bienenvölker im Herbst:

  • pro Volk eine größere Schüssel oder eine spezielle Futterzarge
  • Futtersirup, Zuckerwasser oder Futterteig
  • Kofferwaage

Zur Behandlung der Bienen:

  • Ameisensäure, Oxalsäure, Verdunstungsgeräte, Oxalsäureverdampfer, Spritze zum Träufeln

Insgesamt kann man für den kompletten Einstieg in die Hobby-Imkerei mit einer Anfangsinvestition von etwa 1.500 bis 2.000 Euro (Stand: 2023) rechnen.

Aber man muss nicht alles auf einmal kaufen. Um Kosten zu sparen empfiehlt es sich auch, mit anderen Imkern zusammen zu arbeiten und Gerätschaften gemeinsam anzuschaffen und zu nutzen.

Wie aufwändig ist das Imkern?

Die Hauptarbeit haben Imker während der Blühphasen der Pflanzen, das wäre meist von April bis in den Juli. In dieser Zeit müssen u. a. die Brutwaben als auch die Honigwaben kontrolliert werden, schauen, ob unter den Bienen eine neue Königin heranwächst und vor allem aber fällt in dieser Zeit die Honigernte an.

Bis Mitte Juni besteht auch die Möglichkeit, junge Bienenvölker bzw. Ableger für die Zukunft zu bilden. Möchte man keine eigenen Bienen nachziehen, lohnt sich bis Anfang August ein Bienenableger von anderen Imkern anzuschaffen.

Nach der letzten Honigernte beginnt das Einwintern der Bienenvölker und die Behandlung gegen die Varroamilbe, ein Bienen-Parasit.

Wie man sieht, fällt die Hauptarbeit in der Imkerei über 4 bis 5 Monate an. In der übrigen Zeit kann man es etwas ruhiger angehen lassen. Die direkte Arbeit an den Bienen fällt weg. Zeit zum Imkern ist also nicht das ganze Jahr notwendig.

Lediglich fällt nach der Bienensaison etwas Zeit für die Abfüllung und der Verkauf von Honig sowie für Reparaturarbeiten und Vorbereitungen für die nächste Bienensaison an.