Honiggläser ausspülen um Bienen zu retten

Bienen an Altglas-Sammelstellen

In Altglascontainern lauert eine tödliche Seuche auf unsere Honigbienen. Befinden sich dort offene unausgespülte Honiggläser, kommen die Bienen dort leicht an die Reste von Honig und tragen ihn als Futter in die Bienenstöcke ein. Wenn die Bienen in der Natur nicht mehr viel Nektar finden, besteht die Gefahr, das sich die Bienen die Honigreste aus den unausgespülten Gläsern in den Altglascontainern besorgen.

Die Honigreste können Sporen des Krankheitserregers der Amerikanischen Faulbrut enthalten.

Die amerikanische Faulbrut (AFB)

Rund 3/4 der Honige, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, stammt aus dem Ausland, vor allem aus China, Osteuropa und den südamerikanischen Ländern.

In diesen Ländern wird die AFB nämlich durch die Gabe von Antibiotika behandelt. Dies ist in Deutschland verboten, in Ländern außerhalb der EU aber erlaubt. Und genau hier liegt das Problem. Die Antibiotikamittel bekämpfen zwar die Krankheitszeichen der Bienen, im Honig bleiben aber die hoch ansteckenden Sporen zurück. Das bedeutet konkret, die erwachsenen Bienen bleiben gesund, gegen die Sporen ist die Antibiotika wirkungslos.

Ergebnis: Der Erreger verbreitet sich weiter und kann mit dem Honig um die Welt wandern. Durch den Import der ausländischen Honige kommen dann auch die Sporen des Erregers in unsere Einkaufsläden.

Diese ausländischen Honige sind also häufig stark mit dem Erreger der AFB belastet.

Es handelt sich hierbei um eine hoch ansteckende bakterielle Brutkrankheit. Der Erreger ist für die ausgewachsenen Bienen selbst ungefährlich, tötet aber den gesamten Nachwuchs. Dadurch überaltert das Bienenvolk und stirbt schließlich ab.

Die Gefahr besteht nun nicht nur für das eigene Bienenvolk, sondern auch benachbarte Bienenvölker und Völker auf anderen Standorten im Umkreis von 2 Kilometern können durch Bienenverflug oder Räuberei angesteckt werden.

Was geschieht im Verdachtsfall?

Die AFB zählt zu den anzeigepflichtigen Bienenseuchen. Bei Auftreten eines Verdachtsfalls muss unverzüglich das Veterinäramt informiert werden. Proben der auffälligen Brut sind schnellstmöglich an ein zugelassenes Labor zu senden, um den Verdacht zu bestätigen oder auszuräumen. Wird durch die Laboranalyse eine Erkrankung mit der AFB festgestellt, richtet das Veterinäramt einen Sperrbezirk ein, um die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Es dürfen keine Bienenvölker aus dem betroffenen Sperrbezirk heraus- oder in das Gebiet hineingebracht werden. Bienenvölker müssen innerhalb des Sperrbezirks an ihren Standorten verbleiben. Die befallenen Bienenvölker werden unter Aufsicht des Veterinäramtes saniert. Dabei werden die infizierten Bienenvölker von kontaminierten Waben getrennt.

Oftmals gibt es jedoch keine andere Möglichkeit, als die gesamten befallenen Bienenvölker abzutöten, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Amerikanische Faulbrut ist für Menschen nicht gefährlich

Die Sporen der AFB sind für den Menschen nicht gesundheitsschädlich, man sieht und schmeckt sie auch nicht. Der mit Sporen belastete Honig kann von den Menschen unbedenklich verzehrt werden, darf jedoch unter keinen Umständen an Bienen verfüttert werden. Dies würde vielen Bienenvölkern das Leben kosten.

Honiggläser ausspülen und Honig Regional kaufen

Jeder Honigliebhaber sollte seine leeren Honiggläser und die Deckel gründlich mit warmem Wasser ausspülen oder sie im Geschirrspüler reinigen. Anschließend kann er sie wieder an den Imker zurückgeben. Auch Honiggläser, die nicht wiederverwendet werden können, sollten vor der Entsorgung mit handwarmen Wasser ausgespült und mit dem Deckel verschlossen im Glascontainer entsorgt werden.

So verhindert man die Ausbreitung der AFB unter den Bienen, denn Honigreste in den Gläsern locken sehr schnell Bienen an.

Da die AFB überwiegend über Importhonig bei uns eingeschleppt wird, empfiehlt es sich, nach Möglichkeit heimischen Honig von regionalen Imkern zu kaufen. In Deutschland werden Bienenvölker durch ein sogenanntes AFB-Monitoring überwacht. Trotzdem kommt es immer wieder zu vereinzelten Ausbrüchen. Da die AFB in Deutschland von staatlicher Seite bekämpft wird, ist das Risiko bei unserem einheimischen Honig überschaubar.

Fazit

Es ist also so einfach, mit geringem Aufwand die Ausbreitung der Amerikanischen Faulbrut einzudämmen. Dazu gehört zweifelsohne der Kauf von heimischen Honig bei regionalen Imkern und das Spülen der leeren Honiggläser.