In der Verwandtschaft und meinem Freundes- und Bekanntenkreis hatte sich niemand mit der Imkerei beschäftigt. Auch mich hatte die Imkerei viele Jahre unberührt gelassen. Warum sollte man sich einer mitunter „schmerzhaften“ Tätigkeit aussetzen, wenn für wenig Geld Honig auch so zu bekommen ist.
Welcher Anlass führte denn nun dazu, mich mit Bienen und Imkerei zu beschäftigen?
Es war der Besuch eines Weinfestes. Dort kam ich mit einem Imker ins Gespräch, der dort einen Verkaufs- und Infostand hatte. Der Imker verkaufte nicht nur Honig, sondern er gab Bieneninteressierte einen Einblick in die faszinierende Welt der Bienen und der Imkerei anhand verschiedener Anschauungsmaterialien und eines Schaubienenkastens mit Glasdurchsicht. Ich fand seine Ausführungen sehr informativ und interessant. Das weckte mein Interesse nach mehr.
Dieses anfängliche Interesse führte dazu, das ich mir einige Bücher über Bienen und Imkerei besorgte, um mich in diese Materie einzulesen. Schließlich reifte bei mir der Wunsch, mich näher mit der Imkerei zu beschäftigen. Die Sache fing also an, Wirklichkeit zu werden. Ich nahm Kontakt mit dem örtlichen Imkerverein auf und wurde dort Mitglied.
Das Ganze sollte möglichst klein und mit geringem finanziellen Aufwand erst mal erprobt werden. Ich dachte an einen Stand mit zwei Bienenvölkern. Begonnen hat es mit der Übernahme gebrauchter Beuten und der Grundausrüstung von einem Arbeitskollegen, der mit der Imkerei aufgehört hatte.
Vielen Dank nochmals, Peter.
Das erste Bienenvolk bekam ich vom Vorsitzenden des örtlichen Imkervereins. Ein weiteres Jungvolk habe ich dann noch dazugekauft.
Meine Idealvorstellung von Bienenhaltung wurde dann schnell von der Realität eingeholt. Man kann sich zwar viel theoretisches Wissen aus der Fachliteratur holen, aber die Praxis hat ihre eigenen Ansprüche.
Praktische Hilfe im Umgang mit den Völkern bekam ich von einem „älteren“ Imker aus dem Dorf. Seine persönlichen Methoden im Umgang mit Bienen deckten sich nicht unbedingt mit meinem angelesenen Wissen aus der neueren Imkerliteratur. Na ja, was soll man sagen, vollends überzeugt haben mich seine Methoden nicht immer, man hätte einiges besser bzw. anders machen können.
Nach etwas mehr als einem Jahr konnte mein Imkerpate mich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr unterstützen. Frei nach dem Motto „Learning by doing“ versuchte ich schließlich alleine zurecht zu kommen. Das war zwar nicht immer einfach, mit der Zeit klappte es aber immer besser.
Nach dem Besuch mehrerer Schulungen und Fortbildungsveranstaltungen und den vielen Jahren der Beschäftigung mit den Bienen bin ich nun an einem Punkt angelangt, wo angehende Neuimker mich um Rat und Tat fragen. Gerne teile ich mein Wissen mit Interessierten und wer mag kann sich gerne meine Imkerei anschauen.
Meine Völkerzahl stieg mit der Zeit von ursprünglich 2 auf mittlerweile 15 Bienenvölker. Neben der Honigernte beschäftige ich mich auch mit der Vermehrung und Aufzucht von Bienenvölkern.
Die Imkerei ist zwar für mich an manchen Tagen kein Spaßhobby, aber eine zutiefst befriedigende und eigenständige Form der Freizeitgestaltung. Es ist ein spannendes, faszinierendes und erlebnisreiches Hobby.